Nachhaltigkeit am Departement Physik (D-PHYS)

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Nachhaltigkeit am Departement Physik (D-PHYS)
D-PHYS, ETH Zürich

Published: 22.12.2020
Category: Policies

In der Physik geht es darum, die Natur auf ihrer grundlegendsten Ebene zu verstehen. Diese soll auch für zukünftige Forschende erhalten bleiben. Im Departement Physik (D-PHYS) der ETH Zürich hat deshalb Prof. Niklas Beisert 2020 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Daraus resultierten klare Ziele für virtuelle Konferenzen und Zugreisen. Stellvertretend für diese Arbeitsgruppe äussert sich Regina Moser, Kommunikationsbeauftragte am Departement.

Susann Görlinger:
Wie kam es zum Projekt zur Reduktion von CO₂ in der Forschung im Departement Physik?
Regina Moser:
Im Evaluations-Jahr 2020 hat Prof. Niklas Beisert im Frühsommer eine CO₂-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen und interessierte Personen quer durch die verschiedenen Funktionen im D-PHYS dazu motiviert, mitzuwirken. Eine wichtige Frage war, mit welchen Massnahmen die grösste Wirkung zu erzielen ist. Die beschlossenen Massnahmen betreffen im Moment hauptsächlich die Reisetätigkeit.
Susann Görlinger:
Warum engagiert sich das D-PHYS für Nachhaltigkeit?
Regina Moser:
In der Physik geht es darum, die Natur auf ihrer grundlegendsten Ebene zu verstehen. Auch Forschende sind Teil der Natur, die sie beobachten. Sie forschen auf einer Erde, die nur eine endliche Menge an Ressourcen bieten kann. Um die Forschung über einen längeren Zeitraum fortsetzen zu können, wollen wir im D-PHYS nachhaltig arbeiten und auf erneuerbare Ressourcen setzen.
Susann Görlinger:
Welche Hindernisse musste das Projekt im Departement D-PHYS überwinden?
Regina Moser:
Das Resultat der Arbeitsgruppe ist ein ausführlicher Bericht mit Massnahmenkatalog, der im Oktober 2020 vom Departement mit 85% der Stimmen angenommen wurde. Die Situation im Jahr 2020 hat zusätzlich geholfen, viele Hindernisse abzubauen. Auch ist wenig dagegen einzuwenden, wenn alle, auch D-PHYS-Angehörige, ihren Anteil leisten, dass die 2015 an der Klimakonferenz von Paris gesetzten Ziele zur CO₂-​Neutralität erfüllt werden.
Susann Görlinger:
Wie wurde die beschlossenen Massnahmen von den Mitarbeitenden angenommen?
Regina Moser:
Die Massnahmen sind erst im Oktober 2020 verabschiedet worden und das D-PHYS ist nun daran sie zu kommunizieren. Die Zukunft wird zeigen, in welchem Mass sie gelebt werden. Jedenfalls ist bereits für Januar 2021 eine zweite Ausgabe der grossen Online-Forschungskonferenz (POM 20) angesetzt. Bereits im Januar 2020 hat diese Online-Konferenz das Reise-Bedürfnis unserer Angehörigen stark verändert und vielen jüngeren, weniger zahlungskräftigen Forschenden aus dem fernen Ausland die Teilnahme ermöglicht.
Susann Görlinger:
Wie haben sich die Massnahmen bewährt?
Regina Moser:
Das können wir Ende 2021 besser beurteilen. Im Moment leben wir ohnehin coronabedingt mit viel weniger Reisen.
Susann Görlinger:
Was sind die definierten Ziele des Projekts?
Regina Moser:
Die Massnahmen betreffen vor allem den Einsatz von Videokonferenz-​Tools, klimaschonendes Reisen für den akademischen Austausch sowie die Sensibilisierung für Nachhaltigkeitsfragen. Eigene Konferenzen und Workshops werden künftig zumindest im semi-​virtuellen Modus durchgeführt. Departementsangehörige reisen per Zug zu Konferenzen im näheren europäischen Umfeld. Das Departement hat sich auf ambitionierte Ziele zur schrittweisen Senkung seiner CO₂-​Emissionen bis 2025 geeinigt.
Susann Görlinger:
Was wird das Projekt im Idealfall für die Angehörigen des D-PHYS im Jahr 2025 verändert haben?
Regina Moser:
Es sollen neue Werte etabliert werden, die auch von jüngeren Generationen von Forschenden überzeugt gelebt werden können. Als Vorbilder haben wir auch eine Verantwortung. Auch die Studierenden machen uns immer wieder darauf aufmerksam.
Susann Görlinger:
Was sind Ihre Tipps für Kollegen, die ebenfalls darüber nachdenken, Massnahmen zur Reduktion der CO₂ in der Forschung zu installieren?
Regina Moser:
Am besten beginnt man sofort. Je schneller ein Umdenken stattfindet, desto besser, war unsere Arbeitsgruppe überzeugt. Dabei muss jede Person bei sich selbst beginnen. Gerade Forschende sind sich sehr wohl bewusst, welche Auswirkung die kommunizierten Forschungsresultate auf unsere Gesellschaft und unsere Kinder haben.

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